Ilmenau Zusammen

10 Punkte für unsere Demokratie

Kein Plan ist ein Plan, ohne dass er 10 Punkte hat 😉.

  1. Geht Wählen!
    Das Offensichtliche zuerst. In Ilmenau werden am 26. Mai der Stadtrat, Ortsteilräte und Ortsteilbürgermeister:innen der Stadt und ihrer Ortsteile, der oder die Oberbürgermeister:in Ilmenaus, der Kreistag und der Landrat/die Landrätin des Ilm-Kreises gewählt. Eine Stichwahl findet ggf. am 9. Juni statt, das ist auch der Tag der Wahlen zum Europäischen Parlament. Am 1. September finden in Thüringen die Landtagswahlen statt. Um wählen zu dürfen, muss man hier seit mindestens 3 Monaten seinen Hauptwohnsitz haben. Bei den Kommunal- und Europawahlen ist Wählen bereits ab 16 Jahren möglich, zusätzlich zu deutschen Staatsbürger:innen dürfen auch EU-Bürger:innen an den Kommunalwahlen teilnehmen!
    Ihr seid an den Wahlterminen nicht vor Ort? Beantragt Briefwahl (wie das geht erfahrt ihr in eurer Wahlbenachrichtigung, die euch vor der Wahl automatisch per Post zugeht).
  2. Seid politisch!
    Wir können es uns einfach nicht mehr leisten, unpolitisch zu sein. So weh es im Einzelfall tut, und das tut es, bitte geht in die Diskussion mit Freundinnen und Freunden, Kolleginnen und Kollegen, Bekannten und eurer Familie. Äußert euch öffentlich und widersprecht. Hakt nach, wenn euch etwas komisch vorkommt.
  3. Engagiert euch!
    Engagiert euch lokal, ehrenamtlich, in Vereinen aller gesellschaftlicher Bereiche, bei Initiativen; schaut euch zum Beispiel das Ilmenauer BUNTnis für Demokratie und Weltoffenheit an: @buntnis.ilmenau oder ✉️ .
    Die Vereinigungsfreiheit ist ein hohes Gut, welches uns unser Grundgesetz garantiert.
  4. Schaut hin!
    Schaut hin und greift ein! Schützt und stützt eure Mitmenschen – solidarisiert euch mit Angegriffenen, schenkt ihnen Glauben, wenn sie von ihren negativen Erfahrungen berichten! Sprecht Ihnen Mut zu! Fragt sie, wie es ihnen derzeit geht!
  5. Werdet Parteimitglied!
    Parteien sind integraler Bestandteil unserer Demokratie und sie leben von ihren Mitgliedern – also euch. Macht mit, gestaltet sie mit, ändert ihre Positionen, wenn sie euch nicht passen, Parteien müssen eine innere demokratische Verfasstheit haben, also habt ihr direkt Mitspracherechte. Es sind alle Ilmenauer Parteien und Wählervereinigungen sehr froh um neue Mitglieder. Kontaktiert sie, geht zu Veranstaltungen, werdet Mitglied, gestaltet mit, tut eure Meinung kund! Von den Parteien und Wählervereinigungen aus dem Ilmenauer Stadtrat haben unseren Aufruf mitgezeichnet: SPD, Die Linke, bürgerbündnisgrün, Pro Bockwurst, Ilmenau direkt, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und CDU.
  6. Nutzt Bürgerbeteiligungsangebote!
    Nutzt Bürgerbeteiligungstools (z.B. den Ilmenauer Bürgerhaushalt, geht zu Einwohnerversammlungen), sprecht eure Stadträte, Ortsteilbürgermeister:innen Kreistagsmitglieder, Abgeordnete an, wenn ihr ein Anliegen habt. Schreibt an Abgeordnetenbüros! Geht zu Veranstaltungen von Parteien und Wählervereinigungen, diskutiert mit. Es ist immer besser, miteinander als übereinander zu reden.
  7. Seid kritisch!
    Seid kritisch bei der Einordnung von Informationen, prüft die Quellen bevor ihr etwas weiterverbreitet. Nehmt euch den Moment, um euch zu fragen, ist das plausibel? Mit der Empörung sind wir stets schnell dabei, nehmt euch eine Atempause, um zu hinterfragen und zu prüfen.
  8. Unterstützt lokalen und unabhängigen Journalismus!
    Oft als die vierte Gewalt im Staat bezeichnet. Wir brauchen einen guten, unabhängigen und auch lokalen Journalimus. Wer sonst berichtet, deckt auf, ordnet ein als unabhängige Instanz. Ohne guten Journalismus keine Demokratie. Und das kostet. Wir verweisen aber gerne auch auf Stadt- und Universitätsbibliothek, beide mit Zeitungsabonnements.
  9. Verpflichtet Politiker:innen auf Standhaftigkeit und Ehrlichkeit!
    Wir alle müssen darauf bestehen, dass sich Politiker:innen nicht von der AfD vor sich hertreiben lassen, sie dürfen nicht umfallen, nicht anfangen, so zu reden wie der ein oder andere AfDler. Wir dürfen Populismus nicht belohnen, genauso wenig wie das Verschweigen von Problemen, belohnen wir stattdessen Ehrlichkeit und Prinzipientreue, erlauben wir aber auch begründete Meinungsänderungen, erkennen wir das als Zeichen von Stärke an, eigene Positionen zu hinterfragen und ggf. neu zu bewerten. Gestehen wir Politiker:innen zu, Menschen zu sein. Menschen, gewählt aus unserer Mitte um uns zu repräsentieren und für uns zu sprechen. Wir sprechen nicht von „die da oben“, sondern haben wir den Mut, Verantwortung zu übernehmen. Das Volk ist der Souverän im Staate. „Die da oben“, das sind immer auch wir selbst.
  10. Den Anstand wahren!
    Menschen schützen – unsere Demokratie verteidigen, das ist unser erklärter Wille. Wir müssen dabei stets den Anstand wahren, denn unanständiges Verhalten gibt es bereits zur Genüge und zerfrisst unser Zusammenleben. Demokratie wird nicht von oben verordnet, Demokratie, das sind wir, Demokratie braucht Demokratinnen und Demokraten. Die Möglichkeit, sich in freier Weise für die Gesellschaft einzusetzen wird angesichts der Erstarkung der Feinde freier Gesellschaften zur Verpflichtung. Jeder noch so kleine Beitrag ist wertvoll. Das ist zwar häufig unbequem aber nur so können wir als freie, offene und demokratische Gesellschaft fortbestehen.